Tipps für die Treppenplanung beim Hausbau
Offen im Raum oder separat in der Diele oder im Flur? Das ist eine Grundsatzfrage bei der Treppenplanung. Beim Hausbau oder auch bei einer Sanierung eines Altbaus ist es wichtig, sich frühzeitig über die Treppen des Hauses Gedanken zu machen. Eine falsch geplante Treppe rückwirkend umzubauen ist mit enormem Aufwand und Kosten verbunden. Eine Treppe in der Diele oder auch im Wohnzimmer kann ein schönes Designelement sein. Generell ist bei Treppen immer der zur Verfügung stehende bzw. benötigte Platz zu berücksichtigen. Je nach Treppenform fällt das sehr unterschiedlich aus. Am meisten Platz spart oft eine Spindeltreppe. Dies muss allerdings mit schmalen und gewundenen Stufen erkauft werden, die die Begehbarkeit erschweren und sperrige Transporte behindern. Deswegen ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, welchen Verwendungszeck und Standort die Innen- und eventuellen Außen-Treppen haben sollen.
Wir geben wertvolle Tipps und Planungsgrundlagen, die Sie bei einer neuen Wohnhaustreppe beachten sollten.
Treppenplanung
In der regeln gilt: Überlassen Sie ihre Treppenplanung lieber einem Fachmann - damit Sie sicher sein können, dass alles perfekt passt.
Tipp 1: Platz für die Treppe genau messen
Damit Ihre Treppe in Ihr Haus oder Ihre Wohnung passt und sich harmonisch in die Architektur einfügt, sollten Sie beim Vermessen äußerste Präzision walten lassen. Oftmals ist der Treppengrundriss schon durch das vorhandene Platzangebot vorgegeben. Verschiedene Treppenformen haben einen unterschiedlichen Flächenbedarf.
Beim Ausmessen der Grundfläche sollte präzise ausgemessen werden - sicherheitshalber wiederholt man die Messung mehrere Male. Es bietet sich an, das vorhandene Platzangebot mit einem Laser zu vermessen, welcher genauere Ergebnisse liefert als ein Zollstock. So können Messungenauigkeiten vermieden werden. Da bei Wohnhaustreppen passgenau nach Ihren Vorgaben gefertigt werden, spielt jeder Zentimeter eine Rolle.
Tipp 2: Das ideale Steigungsverhältnis
Das Steigungsverhältnis einer Treppe bestimmt die bequeme und sichere Begehbarkeit maßgeblich. Der Berechnung des Steigungsverhältnisses liegt eine mittlere Schrittlänge einer erwachsenen Person, die auf der Anatomie des Menschen beruht, zugrunde. Sie ist in der Treppen-DIN 18065 mit 590 bis 650 mm definiert. Da sich die Schrittlänge beim Treppensteigen um das Doppelte der Steigungshöhe verkürzt, verändert sich somit auch die Auftrittstiefe. Die Steigung wird als Quotient z.B. 170/290 angegeben, wobei die erste Zahl die Antrittshöhe und die zweite Zahl die Auftrittstiefe wiedergibt.
Das Steigungsverhältnis lässt sich auf alle Treppen übertragen und kann mit 3 verschiedenen Formeln berechnet werden:
Schrittmaßregel: 2 Steigungen + Auftritt = Schrittmaß oder 2s + a = 590 bis 650 mm
Bequemlichkeitsregel: Auftritt - Steigung = 120 mm oder a - s = 120 mm
Sicherheitsregel: Auftritt + Steigung = 460 mm oder a + s = 460 mm
Während die Berechnung gemäß Sicherheits- und Bequemlichkeitsregel optional ist, schreibt die Treppen-Din die Planung gemäß der Schrittmaßregel verbindlich vor.
In der Praxis hat sich ein Steigungsverhältnis, das alle 3 Regeln einhält, als besonders angenehm herauskristallisiert. Treppen, die nach diesen Vorgaben geplant werden, weisen die geringste Unfallgefahr auf und sind im gesamten europäischen Raum verbreitet.
Designelement Treppe
Es gibt viele verschiedenen Treppentypen. Ein Treppe ist ein Designelement des Hauses und sollte zum Haus passen.
Tipp 3: Die richtige Laufbreite
Auch die Laufbreite einer Treppe muss berücksichtigt werden. Die Treppe soll leicht zu begehen sein und man möchte sich auch nicht in die Quere kommen, wenn man sich auf der Treppe in gegensätzlicher Richtung begegnet. Die Treppen-DIN unterscheidet hier zwischen der konstruktiven Treppenlaufbreite (gesamte Konstruktionsbreite des Treppenlaufs) und der nutzbaren Breite der fertigen Treppe. Begrenzende Elemente wie Geländer, Handlauf oder Wände werden abgezogen. Für baurechtlich notwendige Wohnhaustreppen (z.B. Rettungswege) schreibt die Norm eine Auftrittsbreite von mindestens 80 cm verbindlich vor, welche mit einer optimalen Lauflinie einhergeht.
Tipp 4: Treppendurchgangshöhe beachten
Die passende Durchgangshöhe zu berücksichtigen sorgt dafür, dass Ihre Wohnhaustreppe von Personen unterschiedlicher Körpergröße genutzt werden kann. Die Treppendurchgangshöhe ist in der Treppen-DIN schwerverständlich definiert. Vereinfacht dargestellt beschreibt sie den senkrechten Abstand der Trittstufen zu darüberliegenden Elementen wie einem weiteren Treppenlauf, Decken, Balken oder Dachschrägen. Notwendige Gebäudetreppen müssen gemäß DIN-Norm eine minimale Durchgangshöhe von 200 cm aufweisen.
Da sich die Anatomie des Menschen fortlaufend weiterentwickelt und die durchschnittliche Körpergröße steigt, sollten Sie Ihre Treppe mit einer Durchgangshöhe von mindestens 210 cm planen. So stellen Sie sicher, dass Ihre Wohnhaustreppe auch in Zukunft bequem genutzt werden kann.
Tipp 5: ausreichende Treppenbeleuchtung einplanen
Damit Ihre Treppen zu jeder Tageszeit sicher zu begehen sind, ist es unumgänglich, für ausreichende Beleuchtung zu sorgen. Versuchen Sie daher möglichst viel natürliches Sonnenlicht zu nutzen. So können Sie auch Kosten für künstliche Beleuchtung zu reduzieren. Wen es also baulich möglich ist, bauen Sie großer Fenster, Lichtbalken oder Schlitzfenster in Ihr Treppenhaus ein. Notwendige Treppen sind Treppen, die gemäß Bauordnungsrecht als Bestandteil des Rettungsweges zwingend erforderlich sind. Da diese notwendigen Treppen im Gefahrenfall als Fluchtweg fungieren, müssen Sie Ihre Treppenräume zusätzlich mit einer künstlichen Beleuchtung ausstatten. Der gesamte Treppenlauf einschließlich der Handläufe ist mit einer angemessenen Beleuchtungsstärke auszuleuchten. Das sorgt einerseits für ein sicheres Gefühl beim Begehen und ist andererseits gemäß Treppen-DIN zwingend erforderlich.
Achten Sie darauf, blendfreies Kunstlicht zu installieren, das nicht für eine zusätzliche Ablenkung sorgt. Energiesparende LEDs und passive Leuchtobjekte wie z.B. reflektierende Leuchtstreifen helfen dabei, Ihre Energiekosten zu reduzieren. Außerdem bietet es sich an, eine batteriebetriebene Notbeleuchtung zu installieren, damit Sie während eines Stromausfalls nicht im Dunkeln tappen müssen.
Treppenplanung erfordert Knowhow
Wie Sie sehen, gibt es bei der Planung einer Treppe viele Vorschriften zu erfüllen und sämtliche relevanten Faktoren zu berücksichtigen. Deshalb sollten Sie die Planung Ihrer Wohnhaustreppen lieber von einem Experten durchführen lassen.
Beim Bau eines hebelHAUSES kümmert sich ihr hebelHAUS Partner mit unseren Treppenspezialisten um alles, Sie müssen nur noch die Materialien aussuchen.
Ein Artikel von Melanie
Marketing Fach- und Führungskraft im Einzelhandel- und für Franchchisekonzepte unterschiedlicher Branchen.