Was man bei der Grundrissplanung beachten sollte
Bei der Planung des Grundrisses des zukünftigen Eigenheims muss eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden. Persönliche Bedürfnisse, Geschmack, die Grundstücksgröße und natürlich auch der Geldbeutel spielen eine erhebliche Rolle beim Grundriss.
Zu großzügig zu planen ist teuer, denn jeder Quadratmeter kostet Geld. Hat man zu klein geplant, könnte das in der Zukunft zu einer echten Herausforderung werden. Also muss man sich auch schon Gedanken um die weitere Lebens- und Familienplanung machen.
Geschickt geplant kann ein Grundriss allen aktuellen und zukünftigen Lebenslagen gerecht werden. Maximale Raumausnutzung bei minimaler Platzverschwendung ist das A und O bei der Grundrissplanung.
Wohnraum sollte sich an verändernde Lebensumstände variabel anpassen können. Wer barrierefrei und flexibel plant, kann den Grundriss später gut auf neue Lebenssituationen anpassen und zum Beispiel zwei kleinere Kinderzimmer zu einem großen Raum zusammenlegen oder das Schlafzimmer aus dem ersten Stock ins Erdgeschoss verlegen. Immer praktisch sind breite Türen und ein geräumiges Bad. Erfahrungsgemäß lassen sich quadratisch zugeschnittene Räume leichter möblieren als rechteckige.
Benötigte Größe
Wichtig ist die Ermittlung des eigentlichen Wohnraumbedarfs. Im Durchschnitt hat ein Einfamilienhaus in Deutschland zwischen 100 und 140 m² Wohnfläche. Die optimale Raumplanung ist aber auch abhängig vom Haustyp. Grundsätzlich sollte man sich über folgende Punkte Gedanken machen:
- Möchte ich ebenerdig oder auf mehreren Etagen wohnen?
- Welche örtlichen Bauvorschriften gibt es?
- Wie viele Räume werden benötigt?
- Benötigt man ein Gäste- oder Arbeitszimmer?
- Ist ein Gäste-WC vorgesehen?
- Wie viele Badezimmer sollen vorhanden sein?
- Ist eine Sauna geplant?
- Erfüllt man sich den Traum vom offenen Kamin im Wohnbereich?
- Wird ein Hauswirtschaftsraum oder ein Keller benötigt?
- Wie viele Kinderzimmer werden benötigt?
Man sollte mindestens mit 30 – 40 m² für das Wohnzimmer rechnen, 10 m² für die Küche, 6 -12 ² für das Bad und 15 -20 m² für Schlaf- bzw. Kinderzimmer.
Je schlauchartiger (oder verwinkelter) eine Grundfläche, desto schwieriger wird die Raumaufteilung, vor allem für Familien, wo viele Bedürfnisse nebeneinander und annähernd gleichberechtigt berücksichtigt werden wollen.
Steht mehr Grundfläche zur Verfügung, ist ein Quadrat optimal für eine Raumorganisation, die viele Wünsche berücksichtigen kann.
Anpassung an das Grundstück
Bei der eigenen Grundrissgestaltung sollte man auch beachten, dass bereits das Grundstück die Grundrissplanung bestimmt. Denn dieses beeinflusst maßgeblich die Form und Größe des Hauses.
Bei der Bedarfsermittlung des Wohnraumes ist meist ein Architekt behilflich. Dabei sollten Sie jedoch vorab definieren können, welche Funktion Ihr Haus erfüllen soll.
Daneben sind persönliche Vorlieben zu berücksichtigen: Wer von der Morgensonne geweckt werden will, richtet das Schlafzimmerfenster nach Osten aus, wer zum Feierabend noch Sonne genießen möchte, kann das auf einer Westterrasse. Der Hauseingang, die Wirtschaftsräume und die Bäder sollten möglichst nach Norden, die Wohnräume nach Süden ausgerichtet werden.
Der Eingangsbereich
Oft wird der Eingangsbereich bei der Planung vernachlässigt und später ist es sehr ärgerlich, wenn der Eingangsbereich zu klein geplant und schlecht Ordnung zu halten ist. Es sollte deshalb an ausreichend Platz für Stauraum von Schuhen, Jacken, Tornistern und Taschen geschaffen werden.
Der Wohnbereich als Lebensmittelpunkt
Das Herz des Hauses ist dort, wo sich alle Bewohner treffen und gesellige Abende mit Freunden verbracht werden. Ganz klassisch ist dafür das Wohnzimmer mit angeschlossener Terrasse vorgesehen. Es sollte daher eine entsprechende Größe und somit Platz bieten.
Die Frage, die man sich grundsätzlich an dieser Stelle stellen muss, betrifft die Wahl zwischen einem offenen Grundriss und separaten Raumeinheiten. In typischen Einfamilienhäusern sind die Räume geschlossen. In den letzten Jahren hat sich jedoch eher der offene Grundriss durchgesetzt. Oftmals werden Küche, Wohnzimmer und Essbereich zu einem großen offenen Bereich zusammen gelegt oder Küche und Essbereich. Der dadurch entstandene Großraum macht einen sehr offenen Eindruck, gibt freie Sicht und vor allem viel Licht. Auch Wohnküchen mit ausreichend Platz für eine Sitzecke, einen großen Tisch oder einer modernen Ess – oder Kochinsel sind mittlerweile sehr beliebt.
Die Schlafbereiche
Ein gut geschnittenes Zimmer sollte mindestens eine drei Meter fortlaufende Wand aufweisen, damit ein kompakter Kleiderschrank oder auch eine Schrankwand Platz finden. Planen Sie für die Zukunft: Falls Sie Kinder haben oder später gern Kinder haben möchten, sollten Sie sich auch Gedanken über die Größe der Kinderzimmer machen. Solange die Kinder klein sind, kommen sie leicht mit wenig Platz aus und können sich sogar zu zweit ein Zimmer teilen. Doch sobald die Kinder anfangen richtig zu spielen oder Freunde mitzubringen, ändert sich die Situation. Es sollte also überlegt werden, entweder die Kinderzimmer etwas größer zu planen. Man sollte sich auch direkt um einen eventuellen Ankleideraum am Elternschlafzimmer Gedanken machen.
Das Bad
Spätestens ab vier Personen sollte man sich überlegen, ein zweites Bad zu bauen, um den morgendlichen Andrang zu verringern. Zwei Bäder mit WC, eines für die Kinder und eines für die Eltern, kann das gemeinschaftliche Leben wesentlich stressfreier gestalten.
Der Keller
Ob man mit Keller baut oder ohne, ist nicht nur eine finanzielle Frage. In manchen Baugebieten darf man das auch leider nicht. Baut man ohne Keller, braucht man im Erdgeschoss einen Hauswirtschaftsraum, der nicht nur Platz für die Heizanlage bieten sollte, sondern auch für Waschmaschine, Trockner und vor allem für Stauraum.
Baut man mit Keller, hat man eventuell sogar noch Platz für zusätzlichen Wohnraum oder einen Hobbyraum geschaffen.
Ein Artikel von Melanie
Marketing Fach- und Führungskraft im Einzelhandel- und für Franchchisekonzepte unterschiedlicher Branchen.