Beim Hausbau unterschätzt man oft die Höhe der Erschließungskosten, dabei sollten diese bei der Baufinanzierung direkt mitbedacht werden.
Die im privaten Hausbau auch Grundstücksanschlusskosten genannten Erschließungskosten werden bei der Baufinanzierung oft unterschätzt. Zwar liegt der Hauptkostenschwerpunkt beim Hausbau auf den Kosten für das Grundstück und den eigentlichen Baukosten. Beim Neubau müssen Häuslebauer jedoch unter Umständen mit hohen Grundstückserschließungskosten rechnen. Diese Baunebenkosten sollten unbedingt vor der Bestimmung der Darlehenshöhe berechnet werden. Da diese Kostenpunkte weder im Grundstückspreis noch im Hauspreis auftauchen, müssen entsprechende Erkundigungen über ihre Höhe eingeholt werden. Auch empfiehlt es sich, die Baufinanzierung lieber etwas großzügiger zu planen, um sich gegen sämtliche Eventualitäten abzusichern.
Höhe der Erschließungskosten
Je nach Lage des Grundstücks, seinem Erschließungsstand und der Erschließungskapazität können Kosten für die Grundstückserschließung erheblich variieren. Wie hoch sind Erschließungskosten in Bayern, Baden-Württemberg, NRW oder Sachsen? In Deutschland liegen Grundstücksanschlusskosten von Region zu Region in unterschiedlicher Höhe. Je nach örtlichen Gegebenheiten können sie zwischen 8.000 und 14.000 Euro oder auch deutlich darüber liegen. Sind längere Versorgungsleitungen erforderlich, steigen Anschlusskosten maßgeblich. Hinzu kommen weitere Baunebenkosten wie die Kaufnebenkosten beim Grundstückskauf, Nebenkosten beim Hausbau und Baubetriebskosten. Weist eine Gemeinde ein Baugrundstück aus, sind die Erschließungskosten nicht in voller Höhe vom Grundstückskäufer zu zahlen. Auch kann in Kaufverträgen geregelt sein, dass der Grundstücksverkäufer die für bisher getätigte Anschlussarbeiten angefallenen Kosten übernimmt.
Erschließungskosten wo erfragen?
Wer unsicher ist, welche Medienträger er zu den zu erwartenden Grundstücksanschlusskosten befragen muss, kann beim örtlichen Bauamt nachfragen. Dieses kennt den aktuellen Erschließungsgrad des Grundstücks sowie die Adressen der zuständigen Ansprechpartner. Auskunft über die voraussichtlichen Erschließungskosten geben die regionalen Medienträger zur Elektro- und Gasversorgung sowie der Ver- und Entsorgung von Trinkwasser, Regenwasser, Abwasser und Löschwasser (Prüfung der Durchflussmenge erforderlich). Ebenso können die Anbieter von Telefon und Fernsehen bereits zur Kostenhöhe befragt werden. Für ihre Antwort benötigen die Medienträger den amtlichen Lageplan des Grundstücks mit Flurstücknummer (nicht älter als ¼ Jahr).
Ein Artikel von Melanie
Marketing Fach- und Führungskraft im Einzelhandel- und für Franchchisekonzepte unterschiedlicher Branchen.