Nachhaltig bauen

Bauen für die Zukunft
National wie international stellt das Thema Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Leitbilder für die Zukunft dar. Nachhaltiges Bauen bedeutet, ökologische, ökonomische und soziokulturelle Gesichtspunkte gleichberechtigt zu berücksichtigen, um nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt hinterlassen und sichern zu können. Bauherren zeigen eine immer größere Bereitschaft, verantwortungsvoll und mit Blick in die Zukunft zu bauen und zu leben. Nachhaltiger Hausbau erhält für zukünftige Generationen eine Welt voller Vielfalt.
„Nachhaltig“ heißt jedoch nicht nur ökologisch zu bauen. In intelligenten Gebäuden sorgt umweltfreundliche sowie automatisierte Technik für die effiziente Nutzung von Energie und Ressourcen sowie für ein angenehme Wohnklima. Ein Haus gilt dann als nachhaltig, wenn es in seiner Gesamtheit vier Faktoren berücksichtigt: Es muss ökonomisch, ökologisch, technisch leistungsfähig und den soziokulturellen Anforderungen entsprechen. Nachhaltig bauen heißt, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu minimieren, den Flächenverbrauch reduzieren und die Natur durch ein Gebäude während des gesamten Lebenszyklus möglichst wenig belasten. Aus dieser Perspektive wird die Gebäudequalität hinsichtlich der Nachhaltigkeit beurteilt.


Die 4 Faktoren im Detail
Ökonomie
Die Ökonomie eines Gebäudes beschreibt die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes - also das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen. Dieses ergibt sich, wenn alle anfallenden Kosten mit der Nutzungs- und Lebensdauer des Hauses in Beziehung gesetzt werden. Dazu zählen die Kosten für den eigentlichen Bau des Hauses ebenso wie Folgekosten, z.B. die Betriebskosten - also die Kosten für Energie, die Kosten für die Gebäudeunterhaltung bis hin zu notwendigen Instandhaltung.
Ökologie
Der Faktor Ökologie kommt insbesondere bei den verwendeten Baustoffen zum Tragen. Es sollten Baumaterialien zum Einsatz kommen, die besonders schadstoffarm sind, keine gesundheitsschädlichen Emissionen freisetzen und eine sehr gute Ökobilanz aufweisen. Die umweltschonende Produktion dieser Baustoffe sollte in einem geschlossenen Kreislauf stattfinden, in dem Überschüsse immer wieder neu verwendet werden können. Aber auch der Ressourcenverbrauch, der benötigt wird, um das Produkt herzustellen, sowie der Energieverbrauch für Herstellung und Transport spielen eine Rolle.
Technik
Neben den ökologischen Eigenschaften sind auch die technischen Merkmale der einzelnen Bauprodukte wichtig für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes. Angaben zur Wärmedämmung, zum Schallschutz oder zum Brandschutz der einzelnen Produkte sind für den nachhaltigen Hausbau wichtig. Ebenso lässt sich anhand einer Umwelt-Produktdeklaration beurteilen, wie sich die Produkte auf die Raumakustik oder die Luftqualität auswirken. Bei selbstversorgenden, nachhaltigen Gebäude integriert man erneuerbarer Energiequellen wie Solar - oder Photovoltaikanlagen, intelligente und sehr energieeffiziente Verteilungssysteme für Beheizung und Abkühlung sowie Belüftung.
Soziokultureller Aspekt
Der soziokulturelle Aspekt beinhaltet im Wesentlichen den „Wohlfühlfaktor“, der z.B. Behaglichkeit und ein gesundes Raumklima einschließt – immer in Hinblick auf die jeweilige Nutzung des Gebäudes und die Bedürfnisse seiner Bewohner. Barrierefreies Bauen ist unter diesem Aspekt ein weiteres wichtiges Stichwort, das ein zukunftsorientiertes und generationsübergreifendes Zusammenleben möglich macht.
Nachhaltiges Bauen umfasst somit alle Bereiche von der Wahl des Grundstücks über die Architektur und Energie-, Wasser-, Materialeffizienz, den Betrieb, die Instandhaltung sowie Abfallvermeidung bis hin zum ressourcen-effizienten Betrieb und schließlich der Dekonstruktion nach einer Nutzungszeit von 50 – 100 Jahren.



Die Vorteile nachhaltig zu bauen
- hohe ökologische Qualität durch angemessene Bauweise
- große Energie- und Stoffströme
- reduziert sehr bewusst die dadurch entstehenden negativen Effekte
- schützt das Ökosystem
- Technologien für die saubere Energiegewinnung,
- leistungsfähige und abbaubare Materialien
- Technik-Konzept für die intelligente Gebäudesteuerung
- geringere Lebenszykluskosten
- geringere Unterhaltungskosten
Zertifizierung nachhaltiger Gebäude
Einer der Anbieter von Zertifizierungssystemen für nachhaltiges Bauen ist die „Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.“. Sie bietet eine internationale Zertifizierung an, die der objektiven Beschreibung und Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden und Quartieren dient. Betrachtet wird hierfür der vollständige Gebäudelebenszyklus. Der Vorteil für Bauherren, Betreiber und Nutzer: Sie profitieren von besserer Bauqualität, geringeren Betriebskosten, höheren Vermarktungschancen, geringerem Leerstand, höherem Marktwert und höheren Mieterträgen. Nicht zu vernachlässigen ist der positive Imagegewinn für Eigentümer und Nutzer.
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